U-förmige Linearantriebe bestehen aus einer extrudierten Stahlbasis.
Obwohl es keine Industriestandards gibt, die Linearaktuatoren und Lineartische definieren, weist die allgemein anerkannte Terminologie darauf hin, dass ein Linearaktuator normalerweise aus einem Aluminiumstrangpressteil oder einer Aluminiumbasis aufgebaut ist, während ein Lineartisch normalerweise auf einer flachen, bearbeiteten Stahl- oder Granitbasis aufgebaut ist. Diese Unterscheidung impliziert, dass Linearantriebe längere Hübe bieten und eine Vielzahl von Antriebsmechanismen (Riemen, Spindel, Zahnstange und Ritzel) verwenden können, während Tische im Allgemeinen eine höhere Steifigkeit aufweisen und hochpräzise Linearführungen und Antriebsmechanismen (typischerweise Kugelumlaufspindel oder Linearantrieb) verwenden Motor) für hervorragende Fahr- und Positioniergenauigkeiten.
Doch ein Aktuatordesign – der U-förmige Linearaktuator – widerspricht diesen Spezifikationen und verwendet eine extrudierte Stahlbasis, um Steifigkeits- und Hubgenauigkeitsspezifikationen zu bieten, die mit einigen Lineartischen mithalten können.
Die Verwendung eines Stahlprofils (anstelle eines Aluminiumprofils) macht das U-förmige Design extrem steif und ermöglicht es Herstellern, einen Linearantrieb mit den hohen Verfahr- und Positionierungsgenauigkeiten anzubieten, die typischerweise bei präziseren – und teureren – Lineartischen zu finden sind. Die Stahlbasis kann auch bearbeitet werden, um eine Referenzkante für eine präzise Ausrichtung mit anderen Maschinenkomponenten oder mit anderen Aktuatoren in einem Mehrachsensystem bereitzustellen. Und mit seiner sehr hohen Steifigkeit eignet sich der U-förmige Linearaktuator viel besser als andere Konstruktionen für Anwendungen, bei denen der Aktuator nur an einem Ende getragen wird, wie etwa kartesische 2- und 3-Achsen-Systeme.
Bei der U-förmigen Antriebskonstruktion ist das Linearführungssystem integriert – eine Führungsschiene entfällt. Stattdessen sind die Laufbahnen, die normalerweise auf der Führungsschiene zu finden sind, in die Innenseite des Sockels eingeschliffen. Der Schlitten bzw. Tisch ähnelt einem von innen nach außen gedrehten linearen Lagerblock, auf dessen Außenseite die Kugeln laufen. Dadurch bleibt der Mittelteil des Schlittens für die Aufnahme der Kugelumlaufmutter verfügbar. Durch dieses Konstruktionsprinzip ist der gesamte Aktuator äußerst kompakt, mit einem Breiten-Höhen-Verhältnis von etwa 2:1. Beispielsweise ist ein U-förmiger Betätiger mit einer Breite von 60 mm nur 33 mm hoch. Die gängigsten Querschnitte (Breite x Höhe) sind 40 x 20 mm, 50 x 26 mm, 60 x 33 mm und 86 x 46 mm, es werden jedoch auch andere Größen angeboten.
Trotz ihrer kompakten Abmessungen verfügen U-förmige Linearantriebe über sehr gute Last- und Momententragfähigkeiten. Dies liegt daran, dass die Laufbahnen relativ weit voneinander entfernt sind, sodass die Geometrie des Schlittens der eines Lagerblocks ähnelt, der viel größer ist, als der Aktuator in seiner Standardform aufnehmen könnte.
U-förmige Linearaktuatoren wurden ursprünglich für hochpräzise Anwendungen wie die Handhabung von Halbleiterwafern und die medizinische Diagnostikausgabe entwickelt, für die aus Platzgründen kein typischer Lineartisch möglich ist. Heute werden sie in einer Vielzahl von Branchen und Anwendungen eingesetzt. Dazu gehören Plasmaschweißen, automatisierte Montage und optische Inspektion.
Einer der treibenden Faktoren für die weitverbreitete Einführung von U-förmigen Aktuatoren ist, dass sie die einzige lineare Aktuatorkonstruktion sind, bei der die Abmessungen zwischen den Herstellern austauschbar sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass aufgrund unterschiedlicher Führungsbahn- und Kugelumlaufspindelkonstruktionen die technischen Spezifikationen (z. B. Belastbarkeit, Geschwindigkeit oder Steifigkeit) je nach Hersteller und Produktlinie variieren können, selbst bei Produkten mit derselben Querschnittsgröße und Montage Abmessungen.
Zeitpunkt der Veröffentlichung: 30. März 2020